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Bitcoin im Spannungsfeld ökonomischer Einflüsse

Wie Wirtschaft und Geldpolitik Bitcoin Bedeutung verleihen

Wenn du wirklich verstehen willst, warum Bitcoin eine so tiefgreifende Bedeutung hat, reicht es nicht, nur auf die Technik zu schauen – oder auf die Frage „Was ist Geld?“ wie wir sie auf der Grundlagen-Seite gestellt haben. Denn Bitcoin entstand nicht zufällig oder als technische Spielerei, sondern als direkte Antwort auf die grundlegenden Schwächen unseres heutigen Geldsystems: unbegrenzte Geldschöpfung, politische Einflussnahme, wachsende Staatsverschuldung und das schwindende Vertrauen in Banken und Institutionen. Vielleicht erscheinen dir diese Themen zunächst weit weg – aber sie betreffen auch dich. In wirtschaftlichen Krisen und Zeiten hoher Inflation werden diese Schwächen plötzlich sichtbar – und spürbar.

Bitcoin ist mehr als ein Ausweg in der Krise – es ist eine bewusste Abkehr vom bestehenden Finanzsystem. Es ist keine Flucht innerhalb des aktuellen Systems, sondern hinaus – in ein völlig neues, entkoppeltes Wertesystem.

Der Unternehmer und Autor Jeff Booth beschreibt es treffend als „ein Fundament für ein neues ökonomisches Betriebssystem“ – eines, das auf Wahrheit, Transparenz und Technologie basiert, nicht auf Manipulation, Inflation und Schulden.

Bitcoin wurde nicht geschaffen, um das alte System zu reparieren, sondern um eine Alternative zu bieten: mathematisch begrenzt, offen einsehbar, weltweit zugänglich und dezentral abgesichert. Bitcoin ist das sicherste Netzwerk der Welt – nicht, weil man einer Institution vertrauen muss, sondern weil es durch Mathematik, starke Verschlüsselung und den weltweiten Einsatz von Energie abgesichert wird. Tausende unabhängige Computer, sogenannte Nodes, überprüfen zusätzlich ständig alle Transaktionen und sorgen gemeinsam dafür, dass sich niemand heimlich einen Vorteil verschaffen kann. Die Regeln sind für alle gleich – und nur das, worauf sich die Mehrheit einigt, gilt im Netzwerk. Kein Staat, keine Bank, kein Milliardär und kein Militär kann es kontrollieren oder stoppen. Es steht für ein System, in dem Macht nicht aus Einfluss oder Vermögen erwächst, sondern aus Unabhängigkeit, Teilhabe und freiwilligem Vertrauen in ein gemeinsames Protokoll.

Ein Rettungsboot inmitten wirtschaftlicher Unsicherheit

Bitcoin wurde nicht als Spekulationsobjekt entwickelt, sondern aus einem konkreten Bedürfnis heraus Geld und Staat voneinander zu trennen. Damit jeder Mensch – unabhängig von Herkunft, Vermögen oder politischem Umfeld – die Möglichkeit hat, sein Eigentum zu schützen, langfristig zu sparen und es außerhalb des Einflusses Dritter zu verwahren. Ohne das Risiko von Enteignung, Geldentwertung oder systemischer Abhängigkeit. Und genau deshalb wird Bitcoin oft zuerst dort verstanden, wo wirtschaftliche Instabilität den Alltag prägt – in Ländern mit hoher Inflation, schwacher Infrastruktur oder politischer Unsicherheit. In Regionen wie Venezuela, Nigeria oder der Türkei nutzen Menschen Bitcoin nicht aus spekulativem Interesse, sondern weil es für sie zu einem überlebenswichtigen Werkzeug geworden ist: Zum Schutz vor Enteignung, zur Sicherung ihrer Ersparnisse und als Alternative zu instabilen nationalen Währungen.

Während wir im Westen den Nutzen von Bitcoin oft nur theoretisch betrachten, ist er in vielen Teilen der Welt bereits gelebte Realität. Bitcoin ist dort mehr als nur eine digitale Währung – es ist ein Peer-to-Peer-Rettungsboot inmitten wirtschaftlicher Unsicherheiten. Offen, grenzenlos und direkt zwischen Menschen handelbar – ohne Mittelsmänner.

Grundlagen – ein System aus Geld, Gütern und Vertrauen

Die Rolle des Fiat-Geldes

Damit du verstehst, warum Bitcoin überhaupt relevant wurde, lohnt sich ein Blick auf unser heutiges Geldsystem – denn es beeinflusst maßgeblich, wie unser Wirtschaftssystem funktioniert. Nicht die Wirtschaft selbst ist das Problem, sondern das Fiat Geld, mit dem sie betrieben wird. Entscheidungen über Geldschöpfung, Zinspolitik und Schuldenaufnahme haben weitreichende Folgen – für Preise, Investitionen, Ersparnisse und für dein tägliches Leben.

 

Vertrauen als Basis für Stabilität

Vielleicht hast du es schon einmal gehört: Unsere Wirtschaft funktioniert als System, in dem Geld alles miteinander verbindet. Es ist das verbindende Element, das Tausch und Handel möglich macht. Doch unser Geld funktioniert nur, wenn wir ihm vertrauen – darauf, dass es morgen noch den gleichen Wert hat und überall akzeptiert wird. Dieses Vertrauen ist die Grundlage unseres gesamten Wirtschaftssystems. Doch je mehr Geld aus dem Nichts geschaffen wird, desto spürbarer wird der Wertverlust – und mit ihm schwindet auch das Vertrauen.

 

Zentrale Akteure des Wirtschafts-System:

Arbeitnehmer

bieten ihre Arbeitskraft an und konsumieren Produkte.

Unternehmen

produzieren Güter und Dienstleistungen, investieren und schaffen Arbeitsplätze.

Staaten

greifen durch Steuern, Subventionen und Ausgaben aktiv in das Wirtschaftsgeschehen ein.

Banken

Vermittler von Kapital vergeben Kredite – so ermöglichen sie Wachstum, aber schaffen dabei auch neues Geld, durch Kreditvergaben.

Zentralbanken

steuern die Geldmenge und Zinsen – Sie entscheiden also, wie einfach oder teuer es für Banken (und damit letztlich für Bürger und Unternehmen) ist, an Geld zu kommen.

 

Solange alle Teile des Systems stabil bleiben, entsteht die Grundlage für wirtschaftliches Wachstum – etwa durch technischen Fortschritt, Unternehmertum oder steigende Nachfrage. Doch all das hängt an einem zentralen Faktor: dem Vertrauen in unser Geld. Zentralbanken versuchen, dieses Vertrauen zu sichern – unter anderem durch das Ziel einer konstanten Inflationsrate von rund 2%.

 

Diese Zahl gilt im heutigen System als ideal – und soll mehrere Dinge gleichzeitig bewirken:

Preisstabilität

In der Logik der Zentralbanken bedeutet das nicht, dass Preise gleich bleiben – sondern dass sie in einem moderaten und planbaren Tempo ansteigen. Etwa 2 % Inflation gelten als „gesund“, um abrupte Preisschwankungen zu vermeiden.

Wirtschaftliche Anreize

Wenn Preise leicht steigen, neigen Verbraucher dazu, Käufe nicht aufzuschieben. Das kurbelt den Konsum an und soll Investitionen begünstigen. Der Anreiz zum sparen geht verloren.

Schuldenabbau erleichtern

Eine konstante Inflation sorgt dafür, dass die reale Last bestehender Schulden über die Zeit sinkt – ohne dass diese aktiv zurückgezahlt werden müssen. Dazu später mehr…

 

 

Hierzu gibt es berechtigte Kritik aus Sicht der Österreichischen Schule

Aus Sicht der Österreichischen Schule der Nationalökonomie ist das Ziel einer 2 %igen-Inflation nicht neutral. Ganz im Gegenteil: Sie führt dazu, dass die Kaufkraft deines Geldes Jahr für Jahr bewusst sinkt. Statt langfristiges Sparen zu belohnen, wird kurzfristiger Konsum gefördert. Investitionen werden durch künstlich niedrige Zinsen angeregt – auch dann, wenn sie wirtschaftlich wenig sinnvoll sind. Es entstehen Fehlanreize, Marktverzerrungen und Blasen.

Falsche Investitionen

Unternehmen investieren nicht, weil es wirklich gebraucht wird – sondern oft nur, weil Kredite gerade billig sind. So entstehen z. B. neue Bürogebäude oder Projekte, die eigentlich gerade nicht voll gebraucht werden bzw. die sich nicht wirklich lohnen.

Blasen bei Immobilien und Aktien

Weil viele ihr Geld irgendwo „unterbringen“ wollen, fließt es in Immobilien, Aktien oder andere Geldanlagen. Die Preise steigen stark – nicht, weil die Dinge wirklich mehr wert sind, sondern weil zu viel billiges Geld hineinfließt. Das kann gefährlich werden – wie vor der Finanzkrise 2008: Damals führten jahrelang extrem niedrige Zinsen dazu, dass immer mehr billiges Geld in den US-Immobilienmarkt floss. Dadurch stiegen die Hauspreise stark an – bis die Blase schließlich platzte. Die niedrigen Zinsen waren nicht der einzige Grund, aber sie haben diese Entwicklung mitverursacht.

Ungerechter Wettbewerb

Große Firmen kommen leichter an Kredite als kleine. Das heißt: Auch Firmen, die gar nicht gesund wirtschaften, sogenannte „Zombiefirmen“, überleben nur, weil sie immer wieder neues, billiges Geld bekommen. Kleine Betriebe ohne gute Bankkontakte haben oft das Nachsehen. Am ende bist auch du als Konsument oder Arbeitnehmer davon betroffen, wenn sich schlechte Produktqualität aufgrund von billigem Geld weiter durchsetzt.

Verzerrte Preise

Normalerweise zeigen Preise und Zinsen dir, wo etwas knapp ist oder wo sich Investitionen lohnen. Wenn die Zentralbank diese Signale jedoch verzerrt, treffen viele Unternehmen Entscheidungen, die auf falschen Annahmen beruhen – das kann später zu Problemen führen.

 

Die langfristige Folge: Der Wert des Geldes wird systematisch geschwächt. Der Ökonom Ludwig von Mises beschrieb diese Dynamik schon im 20. Jahrhundert mit klaren Worten:

„Nur gesundes Geld kann dauerhaft eine freie Marktwirtschaft ermöglichen.“

 

Mit anderen Worten formuliert, bedeutet das für uns: Sobald Geld nicht mehr stabil und verlässlich ist, sondern ständig angepasst und entwertet wird, wird auch die Marktordnung instabil. Eine freie Wirtschaft kann auf Dauer nur dann bestehen, wenn das Geld selbst nicht zum Spielball politischer Interessen wird. Was aber passiert, wenn dieses Vertrauen schwindet? Wenn Geld nicht mehr als verlässlicher Wertmaßstab funktioniert – sondern als politisches Werkzeug wahrgenommen wird?

Was genau das bedeutet und welche Folgen es haben kann, lernst du im nächsten Abschnitt: bei der geldpolitischen Rolle der Zentralbanken.

Die Rolle der Zentralbanken – Steuerung durch Geldpolitik

Warum mehr Geld nicht mehr Wohlstand bedeutet

In den letzten Jahren – besonders während der Corona-Krise – haben viele Staaten mit massiven Geldspritzen versucht, ihre Volkswirtschaften zu stabilisieren. Notenbanken wie die Europäische Zentralbank (EZB) oder die US-amerikanische Federal Reserve (Fed) fluteten die Märkte mit neu geschaffenem Geld. Ziel war es, Unternehmen am Leben zu halten, Arbeitsplätze zu sichern und den Konsum zu stützen. In akuten Notsituationen kann das durchaus kurzfristig helfen, eine plötzliche wirtschaftliche Schockstarre zu verhindern. Dieses Vorgehen erscheint vielen Menschen verständlich – und ist aus politischer Sicht oft alternativlos.

Doch aus Sicht der Österreichischen Schule der Nationalökonomie beginnt hier das eigentliche Problem: Nicht das Helfen selbst ist der Fehler, sondern wie geholfen wird. Statt mit echten, gesparten Mitteln zu arbeiten, wird „Stabilität“ durch das Drucken von Geld vorgetäuscht – ohne dass dabei reale Werte entstehen. Diese scheinbare Lösung verschiebt nur die Kosten in die Zukunft, stiehlt das Geld vom Sparer und verstärkt die strukturellen Schwächen des Systems: Überschuldung, Ungleichheit und das Risiko von Inflation oder Blasenbildung.

Besonders deutlich zeigt sich das an der Entwicklung der sogenannten M2-Geldmenge.
Sie umfasst das Bargeld in Umlauf, Guthaben auf Girokonten und kurzfristige Sparguthaben – also das Geld, das direkt oder schnell verfügbar ist. In vielen Ländern, insbesondere in den USA, ist diese M2-Menge seit 2020 stark angestiegen.

Betrachten wir zur Verdeutlichung die Entwicklung im Euroraum über die letzten 10 Jahre:
2014 lag die M2-Geldmenge bei rund 9,676 Billionen€, 2024 bereits bei etwa 15,081 Billionen€. Das entspricht einer Zunahme von rund 5,41 Billionen Euro – oder einem Wachstum von etwa 55,86%.

Letztendlich bedeutet es, das in sehr kurzer Zeit sehr viel neues Geld in Umlauf gebracht wurde – ohne dass dem ein entsprechendes Wachstum an Waren oder Dienstleistungen gegenüberstand.

Auch wenn man den Beitritt Kroatiens zum Euroraum im Januar 2023 mit beachtet. Mit der dortigen Einführung des Euros wurden auch Kroatiens monetäre Daten in die Eurostatistik übernommen. Die M2-Geldmenge Kroatiens lag jedoch nur bei rund 69Mrd. – das sind nur 1,28% der zugenommenen M2-Geldmenge des Euroraums.
Der Einfluss auf die Statistik ist damit rein rechnerisch, nicht wirtschaftlich spürbar. Die massive Ausweitung der Geldmenge ist vielmehr ein Ergebnis expansiver Geldpolitik und Krisenmaßnahmen – nicht struktureller Erweiterungen des Euroraums.

Letztendlich beudeutet es, dass in sehr kurzer Zeit sehr viel neues Geld in Umlauf gebracht wurde – ohne dass dem ein entsprechendes Wachstum an Waren oder Dienstleistungen gegenüberstand. Kroatien war also kein entscheidender Treiber, sondern eher ein „Nebeneffekt“ in einer schon stark wachsenden Geldmenge.

 

Zahlen ausformuliert

Zahl

Anzahl der Nullen

Tausend

1 000

3

Zehntausend

10 000

4

Hunderttausend

100 000

5

Million

1 000 000

6

Milliarde

1 000 000 000

9

Billion

1 000 000 000 000

12

Billiarde

1 000 000 000 000 000

15

Schau dir unter dem folgenden Link die Geldmengenausweitung der EZB an. Der unter dem Link gezeigte Chart zeigt die Entwicklung der Geldmenge M2 in der Eurozone von 1999 bis Dezember 2025.

 

Und genau hier liegt das Risiko: Wenn deutlich mehr Geld auf gleich viel Güter trifft, steigen die Preise. Diese Inflation trifft vor allem Menschen mit geringem Einkommen, die keine inflationsgeschützten Anlagen besitzen. Ihre Kaufkraft sinkt – ganz still und schleichend. Aus Sicht der Österreichischen Ökonomie ist das kein Nebeneffekt, sondern eine direkte Folge der Geldmengenausweitung. Denn dort gilt: Geld ist kein politisches Werkzeug, sondern ein neutrales Maß für wirtschaftlichen Wert. Wird dieses Maß durch ständige Eingriffe verzerrt, entstehen nicht nur Fehlanreize, sondern auch soziale Ungleichgewichte.

Friedrich August von Hayek, einer der wichtigsten Vertreter dieser Denkschule, bringt es auf den Punkt: 

„Was wir brauchen, ist nicht mehr Geld, sondern ein Geld, dem wir vertrauen können.“

 

Kurzfristige Liquidität kann eine Krise überbrücken – aber wenn diese Politik zur Gewohnheit wird, entsteht ein System, das nur durch ständige Geldschöpfung überlebt. Es entsteht eine dauerhafte Abhängigkeit von der Notenpresse, in der die reale Wirtschaft und solide Haushaltsführung immer mehr in den Hintergrund treten. Wenn also immer wieder neues Geld gedruckt wird, um Probleme zu lösen, dann zählt irgendwann nicht mehr, ob Unternehmen wirklich etwas produzieren oder ob der Staat vernünftig mit seinem Geld umgeht.

Du als Bürger bekommst vielleicht erstmal den Eindruck, dass alles funktioniert – aber das System lebt dann nur noch vom frischen Geld der Zentralbank, nicht mehr von echter wirtschaftlicher Leistung. Auf Dauer führt das dazu, dass die Grundlagen unserer Wirtschaft – wie ehrliche Arbeit, gutes Wirtschaften und sparsame Haushaltsführung – kaum noch eine Rolle spielen. Lass es mich dir anhand eines Beispiels erklären:

 

Wachstum um jeden Preis

Wie Schuldenmacher mit billigem Geld den Markt verzerren und die Produktqualität senken

Stell dir vor, du führst eine kleine Bäckerei. Du arbeitest ehrlich, verwendest gute Zutaten, bezahlst faire Löhne und wirtschaftest solide. Du wächst langsam, aber gesund. Jetzt stell dir vor, dein Nachbar betreibt ebenfalls eine Bäckerei – aber ganz anders: Er nimmt ständig neue Kredite auf, expandiert schnell, eröffnet Filialen, findet neue Investoren, senkt die Preise aggressiv, macht Werbung auf Pump und verwendet zudem billigere Zutaten, um die Produkte noch günstiger anbieten zu können. Eigentlich wirtschaftet er riskant und ineffizient.

Doch weil die Zentralbank die Zinsen künstlich niedrig hält und ständig neues Geld in den Markt pumpt, bekommt dein Nachbar immer neue billige Kredite – und das  viel leichter als du. Die Bank sieht sein schnelles Wachstum und belohnt es, obwohl es auf Schulden basiert.

Er wird immer größer und sichtbarer, bekommt mehr Aufmerksamkeit, mehr Kapital, und verdrängt mit seinen niedrigen Preisen ehrliche, kleinere Betriebe wie deinen vom Markt – obwohl du eigentlich die bessere Qualität und das nachhaltigere Geschäftsmodell hast.

So entsteht ein System, in dem Wachstum auf Schulden und Risiko mehr belohnt wird als solides Arbeiten und Qualität. Wer sich stark verschuldet und schnell wächst, bekommt leichter Zugang zu Geld – wer vorsichtig wirtschaftet, gerät ins Hintertreffen.

 

Kleine Unternehmen, große Hürden – wenn das System die Falschen belastet

Schauen wir es uns anhand eines Beispiels an. Metzgereien gehörten früher selbstverständlich zum Stadtbild. Viele waren über Jahrzehnte hinweg feste Anlaufstellen für die Menschen, bekannt für Qualität, Nachhaltigkeit und faire Preise.

Doch in den letzten Jahren änderten sich die gesetzlichen Anforderungen – insbesondere in Bezug auf Hygiene, Arbeits- und Umweltschutz, Brandschutz, Kühltechnik und bauliche Vorschriften. Einige dieser Vorgaben sind durchaus sinnvoll, weil sie den Schutz der Verbraucher oder die Reduzierung von Umweltauswirkungen im Blick haben. Doch ein großer Teil der Vorschriften wirkt überzogen, praxisfern oder ist für kleine Betriebe kaum nachvollziehbar – sie erzeugen bürokratische Lasten und immense Kosten, ohne dass der Nutzen im gleichen Verhältnis steht. Aber sie bedeuten für kleine, familiengeführte Unternehmen erhebliche Kosten.

Für Metzgereien heute bedeutet das: neue Kühlanlagen, moderne Lüftungssysteme, Brandschutzmaßnahmen, bessere Isolierung, barrierefreie Zugänge, digitale Dokumentation und vieles mehr. Solche Umbauten und Modernisierungen müssen regelmäßig durchgeführt und zertifiziert werden. Die Kosten dafür sind enorm – oft mehrere zehntausend Euro, in manchen Fällen sogar über hunderttausend.

Da viele kleine Betriebe traditionell vorsichtig und solide wirtschaften, verfügen sie nicht über die Rücklagen, um solche Investitionen ohne hohe Fremdfinanzierung zu stemmen. Kredite sind schwer zu bekommen, Fördermittel schwer zu beantragen und oft unzureichend.

So geraten viele Betriebe in eine Zwickmühle: Entweder sie verschulden sich, sparen an Qualität oder drücken die Löhne – oder sie können die gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht mehr erfüllen. Wer sich weigert, diesen Weg zu gehen, riskiert die Schließung, obwohl er eigentlich gute Produkte und ehrliche Arbeit bietet.

Damit zeigt sich ein größeres Problem unserer heutigen Welt: Gesetze und Marktmechanismen belohnen nicht automatisch Qualität, Beständigkeit und Nachhaltigkeit, sondern oft Kapitalstärke und schnelles Wachstum. Kleine, ehrliche Betriebe geraten ins Hintertreffen – während größere Unternehmen mit mehr Kapital leichter die Auflagen erfüllen und ihren Marktanteil ausbauen können.

 

Leitzins, Offenmarktgeschäfte und Reservesätze

Du fragst dich wahrscheinlich, wie eigentlich neues Geld in Umlauf kommt – und welche Möglichkeiten Zentralbanken haben, unsere Wirtschaft zu beeinflussen. Lass es mich dir erklären: Zentralbanken wie die Europäische Zentralbank (EZB) oder die US-amerikanische Federal Reserve (Fed) nutzen dafür gezielte geldpolitische Werkzeuge. Ihr Ziel: wirtschaftliche Stabilität sichern, Arbeitsplätze erhalten und Inflation in einem kontrollierten Rahmen halten. Um das zu erreichen, greifen sie aktiv in die Finanzmärkte ein – mit sogenannten geldpolitischen Maßnahmen. Doch wie genau funktioniert das?

Das wichtigste Instrument ist der Leitzins. Er bestimmt, wie teuer es für Banken ist, sich Geld zu leihen – was sich direkt auf die Kreditvergabe an Unternehmen und Privatpersonen auswirkt. Niedrige Zinsen machen Kredite günstiger und sollen Investitionen und Konsum anregen. Steigen die Zinsen, wird das Geld teurer – das soll die Wirtschaft bremsen, wenn sie „überhitzt“, also wenn zu viel Nachfrage auf zu wenig Angebot trifft, Preise stark steigen und Spekulationsblasen drohen.

Ein weiteres Werkzeug sind die Offenmarktgeschäfte. Dabei kaufen Zentralbanken von Geschäftsbanken, Versicherungen oder anderen Finanzinstituten gezielt Staatsanleihen – also Schuldscheine von Regierungen – und bringen so neues Geld in Umlauf. Dieser Vorgang ist im Grunde nichts anderes als kontrolliertes Gelddrucken. Banken und Investoren erhalten frisches Zentralbankgeld – das wiederum über Kredite und Investitionen in die Wirtschaft fließt.

Auch die Reservesätze spielen eine Rolle: Sie legen fest, wie viel Geld Banken als Sicherheit bei der Zentralbank hinterlegen müssen. Senkt die Zentralbank diese Sätze, haben Banken mehr Geld für Kredite zur Verfügung – was die Kreditvergabe zusätzlich anregt.

Was kurzfristig stabilisiert, kann langfristig verzerren

Diese Maßnahmen wirken – kurzfristig. In Krisenzeiten können sie den Konsum ankurbeln, Liquidität sichern und Investitionen ermöglichen. Doch wenn solche Eingriffe dauerhaft werden, zeigen sich Nebenwirkungen:

 

Du kennst es aus deinem Alltag, die Preise steigen – zum Beispiel für Lebensmittel, Mieten oder Energie. Gleichzeitig verändert sich aber nicht automatisch der tatsächliche Wert dieser Dinge. Ein Brot bleibt für dich immer noch ein Brot, und eine Wohnung ist nicht automatisch besser oder größer, nur weil sie teurer wird. Der Preis steigt, aber der Nutzen oder die Qualität bleiben gleich. Das ist wichtig zu verstehen.

Denn genau das ist heute das Problem: Du zahlst mehr Geld für das Gleiche. Und das bedeutet, dass dein Geld weniger Kaufkraft hat – du bekommst weniger für den gleichen Betrag. Die Folge: Deine Kaufkraft sinkt. Dein Erspartes verliert langsam an Wert – auch wenn dein Kontostand gleich bleibt.

 
Technischer Fortschritt als deflationäre Kraft verschleiert die Geldentwertung

Gleichzeitig leben wir heute in einem Umfeld, das eigentlich deflationär geprägt ist – dank technologischem Fortschritt. Dir ist bestimmt schon aufgefallen, neue Technologien, digitale Prozesse und globale Lieferketten sorgen dafür, dass Produkte effizienter hergestellt werden – und damit eigentlich günstiger werden sollten.

Ein Beispiel: Ein Computer oder Smartphone, das heute 800€ kostet, ist als neues Modell in einem Jahr meist leistungsfähiger – und oft sogar günstiger zu haben. Das bedeutet: Die natürliche Tendenz der Preise wäre aufgrund der technologischen Fortschritte fallend – nicht steigend. Doch dieser positive Effekt wird durch die stetige Ausweitung der Geldmenge oft überdeckt. Statt spürbarer Preissenkung erleben wir – trotz technologischem Fortschritt – einen schleichenden Kaufkraftverlust. Die realen Preise steigen, weil immer mehr Geld auf ein begrenztes Angebot trifft.

Und wer bezahlt am Ende?

Es ist der Sparer, der diesen Unterschied finanziell trägt. Denn was auf dem Konto bleibt, verliert stetig an Wert – auch wenn es äußerlich stabil wirkt!

Bitcoin hingegen basiert nicht auf Schulden oder zentraler Steuerung, sondern auf einem begrenzten Angebot, vollständiger Transparenz und Vertrauen in den zugrunde liegenden Code. Während unser heutiges Fiat-System auf ständiger Ausweitung beruht, setzt Bitcoin auf Knappheit und Unveränderlichkeit – und schafft damit ein Fundament, auf dem langfristiges Wirtschaften und Sparen wieder möglich werden kann.

Lass uns nun gemeinsam in das nächste wichtige Thema eintauchen: Inflation und Deflation – und was sie für dein Geld bedeuten.

Inflation – die Kaufkraft deines Geldes

Ursachen und Effekte von Inflation

Wie du bereits in den Grundlagen gelernt hast, bezeichnet Inflation den anhaltenden Anstieg des allgemeinen Preisniveaus. Das bedeutet: Mit derselben Menge Geld kannst du dir in Zukunft weniger leisten – das Geld verliert an Kaufkraft. Dieser Effekt zeigt sich oft schleichend, zum Beispiel, wenn dein Wocheneinkauf langsam teurer wird, obwohl du kaum etwas an deinem Einkaufsverhalten geändert hast. Am härtesten trifft dieses System jene Menschen, die sparen wollen oder müssen – etwa für die Rente, ein Eigenheim oder Notfälle. Während große Vermögen durch Immobilien, Aktien oder Beteiligungen mit der Inflation mitwachsen (oder sogar profitieren), verlieren Sparer mit geringem Einkommen stetig an Kaufkraft. Sie zahlen die versteckte Inflationssteuer, ohne davon zu profitieren – weil ihnen schlicht die Möglichkeiten und Kenntnisse fehlen, sich mit Vermögenswerten gegen die Entwertung zu schützen.

Für den Fall das Inflation kein Problem darstellen soll, hast du dich da vielleicht schon mal gefragt, warum wir dann nicht einfach so viel Geld drucken, dass jeder genug hat und alle gleich reich sind? Klingt verlockend, oder? Aber genau das würde die Inflation massiv anheizen – je mehr Geld im Umlauf ist, ohne dass gleichzeitig mehr Waren oder Dienstleistungen dazukommen, desto mehr verliert das Geld an Wert. Du würdest schnell merken, dass du dir trotz „mehr Geld“ immer weniger leisten kannst. Am Ende könnten selbst Grundbedürfnisse unbezahlbar werden, und die Währung würde für alle – auch für dich – ihren Wert und ihre Funktion verlieren. Eine Hyperinflation wäre die sofortige Folge. Und genau deswegen ist es wichtig zu verstehen, dass auch eine scheinbar harmlose jährliche Inflation von 2% uns schrittweise genau dorthin bringt – nur langsamer.

 

Ursachen für Inflation können sein:

 

Preisverzerrungen durch Politik und Zentralbanken

Wenn der Staat bestimmte Branchen fördert oder Preise künstlich beeinflusst – etwa durch Subventionen, Steuererleichterungen oder Mindestlöhne – kann das die Preisentwicklung verzerren. In manchen Fällen führt das zu höheren Produktionskosten oder steigender Nachfrage, was wiederum Preiserhöhungen zur Folge haben kann. Ein zentraler Treiber ist die Geldpolitik der Zentralbanken: Wird die Geldmenge erhöht – etwa durch niedrige Leitzinsen oder den Ankauf von Staatsanleihen („Geld drucken“) –, steigt oft die Nachfrage an Produkten. Wenn das Angebot nicht im gleichen Tempo mit wächst, führt das zu steigenden Preisen. Zu Subventionen findest du eine detaillierte Erläuterung weiter unten, unter dem Thema: Konjunkturzyklen

Der Cantillon-Effekt und systemische Ungleichheit

Wenn neues Geld in Umlauf gebracht wird, führt das nicht automatisch zu mehr Wohlstand für alle – im Gegenteil: Es sorgt oft dafür, dass die Schere zwischen Arm und Reich weiter aufgeht. Das liegt daran, dass dieses Geld nicht gleichzeitig und gleichmäßig bei allen ankommt. Ein Mechanismus, der dieses Phänomen besonders deutlich beschreibt, ist der sogenannte Cantillon-Effekt.

Er zeigt: Neu geschaffenes Geld verteilt sich nicht gleichmäßig – und das hat massive Auswirkungen auf soziale Gerechtigkeit. Der französische Ökonom Richard Cantillon erkannte bereits im 18. Jahrhundert: Wer zuerst Zugang zum frischen Geld hat, profitiert. Wer später dran ist, zahlt den Preis – meist in Form steigender Lebenshaltungskosten.

Heute bedeutet das: Wenn Zentralbanken durch Anleihenkäufe oder Zinssenkungen neues Geld in Umlauf bringen, landet es zuerst bei Banken, großen Konzernen und Vermögensverwaltern. Das liegt daran, dass Zentralbanken vor allem Staats- und Unternehmensanleihen kaufen und die Kreditvergabe an große, sichere Unternehmen besonders leicht und günstig wird. Diese Gruppen investieren direkt in Vermögenswerte wie Immobilien oder Aktien – noch bevor deren Preise steigen. Erst danach kommt das Geld in der Realwirtschaft an – bei Menschen wie dir und mir, die dann mit höheren Preisen und schwindender Kaufkraft zu kämpfen haben.

Die Folge: Reiche profitieren von der Geldschöpfung, der Mittelstand gerät unter Druck – und die unteren Einkommensschichten verlieren am meisten. Das System reproduziert soziale Ungleichheit – nicht zufällig, sondern strukturell.

Vom Privileg zur Fairness: Wie Bitcoin das Geldsystem umkehrt

Gerade vor diesem Hintergrund wird deutlich, warum Bitcoin als Alternative für viele Menschen an Reiz gewinnt. Denn während das bestehende Geldsystem durch ständige Geldschöpfung strukturelle Ungleichheit fördert, funktioniert Bitcoin grundsätzlich anders: Es ist nicht inflationär, sondern aufgrund seiner strikten Begrenzung auf 21 Mio. Bitcoin eher deflationär geprägt.

Bei Bitcoin ist die Verteilung der Vermögen zwar aktuell noch nicht gleichmäßig – doch der entscheidende Unterschied liegt im System selbst: Wer einen Bitcoin heute ausgibt, kann nicht sicher sein, ihn in Zukunft zum gleichen Preis oder günstiger zurückzukaufen. Denn im Gegensatz zu inflationären Währungen, bei denen Geld mit der Zeit an Wert verliert, gewinnt Bitcoin durch sein begrenztes Angebot und steigende Nachfrage tendenziell an Wert. Wer ihn heute ausgibt, muss damit rechnen, später mehr bezahlen zu müssen, um ihn zurückzubekommen – was eher zum Sparen als zum schnellen Ausgeben motiviert. Es gibt keine versteckten Wege, zusätzliche Bitcoins außerhalb der Protokollregeln zu erzeugen. Und auch wenn die aktuelle Verteilung noch ungleich ist, verfolgt das System im Kern ein Ziel: möglichst faire und gleiche Regeln für alle – unabhängig davon, wer du bist oder wann du einsteigst.

Bei Bitcoin gibt es keine Sonderregeln für dich – und sonst auch für niemand anderes. Es gibt keine exklusiven Zugänge für Einzelne, keine Bevorzugung durch Nähe zur Macht oder zum Geld. Du stehst auf derselben Stufe wie jeder andere – egal, wer du bist oder wo du herkommst. Niemand kann sich neues Geld schaffen oder sich früher bedienen als andere. Weil im Bitcoin-System alle nach denselben und transparenten Regeln spielen, gibt es keine bevorzugten Gruppen oder versteckte Vorteile. Jeder kann zu gleichen Bedingungen teilnehmen. Und da Bitcoin begrenzt ist, steigt mit wachsender Nachfrage auch der Anreiz, Teile davon weiterzugeben oder zu handeln. Wer früh viel besitzt, wird irgendwann verkaufen – sei es zur Gewinnmitnahme oder um reale Ausgaben zu decken. Gleichzeitig kommen stetig neue Nutzer hinzu. Dadurch beginnt sich das Vermögen im Netzwerk mit der Zeit immer breiter zu verteilen – auf ganz natürliche Weise, durch Angebot und Nachfrage, nicht durch Zwang oder Umverteilung.

Im heutigen Geldsystem hingegen führt der Cantillon-Effekt dazu, dass sich Vermögen immer weiter zentriert. Bitcoin kehrt dieses Prinzip um: Es bevorzugt niemanden, jeder hat die gleichen Chancen von Anfang an und das System schafft dadurch langfristig fairere Chancen für alle, während es sich automatisch verteilt.

Wie Inflation gemessen wird – der Warenkorb

Um die Inflationsrate zu berechnen, verwendet man den sogenannten Warenkorb. Darin befindet sich eine repräsentative Auswahl an Gütern und Dienstleistungen, die ein durchschnittlicher Haushalt regelmäßig konsumiert: Lebensmittel, Miete, Energie, Kleidung, Mobilität oder Freizeit – sowie zahlreiche andere Posten. Die Preisentwicklung dieser Produkte wird über einen bestimmten Zeitraum beobachtet – daraus ergibt sich der offizielle Inflationswert.

Was viele nicht wissen:

 

Wichtig für dich zu verstehen ist, wenn teurere Produkte durch günstigere Alternativen ersetzt werden – zum Beispiel ein hochwertiges Fleischstück, welches im Preis gestiegen ist, durch ein günstigeres, wasserhaltigeres Produkt – bleibt die Inflation auf dem Papier niedrig, obwohl du real für weniger Qualität denselben oder sogar einen höheren Preis zahlst.

 

Shrinkflation im Alltag: Weniger drin, Qualität runter, Preis rauf

Inflation zeigt sich dir nicht nur auf dem Preisschild unsere Produkte – sondern auch in dem, was du dafür bekommst. In vielen Bereichen sinkt die Qualität, ohne dass das sofort auffällt: Portionen werden kleiner, Verpackungen leichter, Materialien billiger, Haltbarkeit kürzer.
Du zahlst also im Prinzip mehr – für weniger. Und das nicht aus freien Stücken. Diese Entwicklung nennt man auch „Shrinkflation“ – ein Phänomen, bei dem Hersteller auf steigende Kosten nicht mit höheren Preisen reagieren, sondern mit unauffälliger Qualitäts- und Quantitäts Minderung.

Quantitativ

Ein klassisches Beispiel ist Schokolade. Im Frühjahr 2025 wurde etwa eine beliebte Tafel Milka von 100 g auf 90 g reduziert – der Preis blieb jedoch gleich. Das bedeutet: Du bekommst 10 % weniger, zahlst aber denselben Betrag. Auch bei Chips zeigt sich Shrinkflation deutlich: Die Standardtüte wurde zuletzt von 175 g auf 150 g verkleinert – bei unverändertem Preis entspricht das einem Minus von rund 14 %. Bis Mitte der 2000er waren in derselben Packung sogar noch 200 g enthalten. Damit der Unterschied weniger auffällt, werden die Tüten mit Luft aufgefüllt und fühlen sich so weiterhin gleich voll an.

Qualitativ

Auch bei Tiefkühlpizzen oder Fleischprodukten wurde die Qualität reduziert. Statt hochwertiger Zutaten werden günstigere Alternativen verwendet – etwa weniger echter Käse, mehr Verdickungsmittel, Wasserzusatz im Fleisch oder pflanzliche Fette statt Butter in Keksen, weniger Kakaobutter oder Haselnüsse in Schokolade dafür mehr billige pflanzliche Fette. Die Verpackung sieht gleich aus – doch der Inhalt hat sich verändert.

 

Die Inflation wirkt hier wie ein unsichtbarer Motor: Sie zwingt Unternehmen, Kosten zu drücken um konkurrenzfähig zu bleiben – und du als Verbraucher bekommst eine „abgespeckte“ Version dessen, was du früher gewohnt warst. Oft, ohne es bewusst zu merken. Auf Dauer sinkt nicht nur deine reale Kaufkraft – auch die Qualität deines Warenkorbs nimmt ab, oft ohne dass du es bemerkst. Inflation wirkt dabei wie ein stiller Preistreiber, der nicht nur Mengen reduziert, sondern auch Rezepturen verändert: Hochwertige Zutaten werden durch günstigere ersetzt, die häufig nicht nur weniger aromatisch sind, sondern auch gesundheitlich fragwürdiger – verglichen mit dem ursprünglichen Produkt.

 

Kritik aus Sicht der Österreichischen Schule

Aus Sicht der Österreichischen Schule der Ökonomie ist der Warenkorb kein geeignetes Mittel, um Inflation ganzheitlich zu erfassen. Denn er misst nur für uns sichtbare Symptome – nicht die tieferliegenden Ursachen. Der wahre Startpunkt jeder Inflation liegt nicht an der Supermarktkasse, sondern bei der Geldschöpfung: Sobald Zentralbanken neues Geld schaffen – z.B. durch Staatsfinanzierung oder niedrige Zinsen – beginnt der Wertverlust. Selbst wenn die Preise erst Monate oder Jahre später steigen.

Der durch das Statistische Bundesamt erstellte Warenkorb verschleiert die Realität – weil er sich ständig verändert und qualitative Einbußen nicht abbildet. Das führt dazu, dass du die echte Inflation oft erst zu spät spürst – nämlich dann, wenn deine Ersparnisse weniger wert sind, dein Einkommen nicht mehr reicht um deinen Qualitätsstandard zu halten oder du dich wunderst, warum alles „irgendwie schlechter“ geworden ist.

Stattdessen fordert die Österreichische Schule, Inflation an der Entwicklung der Geldmenge zu messen – und ins Verhältnis zur realen Wirtschaftsleistung zu setzen. Nur so erkennst du den tatsächlichen Kaufkraftverlust.

 

Fazit:

Wenn du wirklich verstehen willst, wie viel dein Geld noch wert ist, solltest du dich nicht allein auf den offiziellen Inflationswert verlassen. Der Warenkorb mag für Statistiken nützlich sein – doch er zeigt dir nicht, wie sich Qualität, dein Lebensstandard und deine reale Kaufkraft langfristig verändern.

Du solltest dir bewusst machen, wie stark Inflation dich persönlich betrifft – denn das hängt stark von deinem individuellen Konsumverhalten ab. Frag dich also: Nutze ich die Produkte, deren Preise gerade besonders fallen oder steigen? Nicht alle Güter und Dienstleistungen verteuern sich gleich schnell. Deshalb spüren Menschen Inflation unterschiedlich – je nachdem, wofür sie ihr Geld ausgeben, kann sie kaum auffallen oder spürbar ins Leben eingreifen. So erklärt es sich, warum manche stärker betroffen sind als andere.

Für dich wichtig zu verstehen ist: Inflation bedeutet nicht nur, dass du mehr bezahlst – sondern oft auch, dass du weniger bekommst, während die Qualität schlechter wird.

Das Gegenteil von Inflation ist Deflation

Was Deflation für dich bedeutet

Das Geld wird mehr Wert und die Preise für Produkte und Dienstleistungen sinken – nicht nur vorübergehend oder bei einzelnen Gütern, sondern dauerhaft über einen längeren Zeitraum hinweg. Das klingt für dich vermutlich ungewohnt, doch in Wahrheit ist Deflation nichts Negatives – im Gegenteil: Wer hier spart, wird belohnt. Das eigene Geld gewinnt an Kaufkraft, man kann sich mit der Zeit mehr leisten.

In einem stabilen, gesunden Wirtschaftssystem ist das eine natürliche Entwicklung – etwa wenn neue Technologien, effizientere Produktion oder zunehmender Wettbewerb dazu führen, dass Dinge günstiger werden. Sparen lohnt sich. Konsum wird nicht künstlich erzwungen. Menschen können langfristig vorsorgen, Investitionen werden bewusst und mit Eigenkapital getätigt, nicht bloß durch Schulden.

 

Warum unser aktuelles System mit Deflation nicht klarkommt

Genau deshalb ist Deflation im heutigen System so unerwünscht: Sie entzieht der Verschuldung ihren Vorteil – und stellt ein System infrage, das sich auf ständige Entwertung und künstliches Wachstum verlässt. In einem schuldenbasierten System wie unserem werden Schulden bei fallenden Preisen real schwerer: Sie verlieren nicht wie bei Inflation an Gewicht, sondern belasten stärker, weil man sie mit wertvollerem Geld zurückzahlen muss. Das heißt: Für dieselbe nominale Summe musst du im Alltag mehr Arbeitsleistung oder mehr Waren aufbringen. Das bremst Konsum und Investitionen, weil Menschen und Unternehmen vorsichtiger werden. Neutral betrachtet ist das kein Nachteil – weniger Konsum kann auch mehr Nachhaltigkeit und Stabilität bedeuten. Doch in einer inflationär aufgebauten Wirtschaft, die auf ständiges Wachstum angewiesen ist, weil nur so bestehende Schulden tragbar bleiben und neue Schulden leichter bedient werden können, wird genau das zum Problem. Was nach Stabilität aussieht, ist in Wahrheit ein fauler Kompromiss – ein System, das nur funktioniert, solange es ständig weiter aufgebläht wird.

Vielleicht kennst du das selbst: Es lohnt sich kaum noch, einfach nur Geld zu sparen. Denn mit jedem Jahr verliert dein Erspartes an Kaufkraft. Du merkst, dass du immer mehr Geld brauchst, um dir dasselbe leisten zu können. Klassisches Sparen fühlt sich nicht mehr sicher an – sondern riskant. Die Folge: Immer mehr Menschen fühlen sich gezwungen, mit ihrem Ersparten zu spekulieren – etwa an der Börse, in Immobilien oder anderen risikobehafteten Anlagen. Nicht, weil sie es wollen – sondern weil sie es müssen, um der Entwertung zu entkommen. Das billige Geld drängt sie in Märkte, die sie oft gar nicht verstehen. Ruhiges Sparen wird durch den Zwang zur Rendite ersetzt – und Unsicherheit wird zum ständigen Begleiter.

 

Warum Deflation in einem gesunden System etwas Gutes ist

Die eigentliche Frage lautet: Warum sind wir überhaupt in einer Lage, in der fallende Preise als Problem gelten? In einem gesunden Finanzsystem wäre Deflation kein Warnsignal, sondern Ausdruck von Fortschritt: Wenn Produkte günstiger werden, weil sie effizienter hergestellt, durch Innovation verbessert oder durch Wettbewerb in ihrem Preis gedrückt werden, profitieren letztlich alle – besonders Verbraucher und Sparer.

Deflation in ihrer natürlichen Form ist keine Krise, sondern eine Belohnung für technologische Entwicklung, unternehmerische Effizienz und verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen. In einem solchen System müssen Menschen nicht durch Schulden oder Konsumdruck agieren – sie können mit realem Ersparten vorsorgen und werden nicht durch künstlich erzeugte Preissteigerungen entwertet.

Doch in unserem heutigen, schuldenbasierten Finanzsystem wird Deflation zur Bedrohung – nicht, weil sie ökonomisch schädlich wäre, sondern weil sie die Basis eines Systems infrage stellt, das auf ständiger Geldmengenausweitung und Kreditwachstum beruht. Fallende Preise bzw. die Aufwertung der Währung gefährden darin nicht den Wohlstand – sondern die Schuldenpyramide, die das System stützt. Wichtig für dich zu merken ist:

 

Wenn Geld an Kaufkraft gewinnt, wird es schwieriger, Schulden zurückzuzahlen, denn die Schulden wiegen dadurch schwerer.

 

Lass es mich dir an einem Beispiel erklären:

Stell dir vor, du nimmst heute einen Kredit über 30.000 auf, um dir ein neues Auto zu kaufen. Angenommen zum jetzigen Zeitpunkt entspricht das ziemlich genau dem Preis für das Modell deiner Wahl. Nun stell dir vor, in den nächsten fünf Jahren herrscht Deflation – das bedeutet: Produkte werden günstiger, weil Geld an Kaufkraft gewinnt. In fünf Jahren kostet dasselbe Auto plötzlich nur noch 24.000, weil die Produktion durch moderne Technik effizienter wurde und die Preise gefallen sind. Dein Kredit aber bleibt gleich. Du musst weiterhin 30.000 zurückzahlen – in einer Zeit, in der dieses Geld real deutlich mehr wert ist. Du zahlst also nicht nur nominal denselben Betrag zurück, sondern leistest mehr, weil das Geld, das du zurückgibst, mehr Kaufkraft hat als das, was du dir geliehen hast.

Kurz gesagt: Deine Schulden „wiegen schwerer“, wenn die Währung stärker wird – genau das macht Deflation in einem schuldenbasierten Finanzsystem so problematisch. Einfacher gesagt, du gibst Geld zurück, das inzwischen mehr wert ist als das Geld, das du dir damals geliehen hast.

Final heißt es, du zahlst real mehr zurück, als du ursprünglich bekommen hast.

Für dich als Einzelperson ist das eine spürbare Belastung – doch für Staaten oder Unternehmen mit Milliarden an Schulden wird es schnell existenzbedrohend. Denn sie müssen ihre Kredite mit einem „wertvolleren“ Geld bedienen, obwohl ihre Einnahmen (z.B. durch Steuern oder Verkäufe) gleichzeitig sinken, weil die Preise überall fallen. Deshalb fürchtet das bestehende System Deflation – nicht aus Sorge um den Konsumenten, sondern weil sie Schulden real schwerer macht und das gesamte kreditbasierte Modell destabilisiert.

Der Ökonom Friedrich August von Hayek, ein Vertreter der Österreichischen Schule, erkannte dieses Dilemma bereits früh und warnte vor den Konsequenzen zentral gesteuerter Geldpolitik:

„Die Geschichte des staatlich kontrollierten Geldes ist eine Abfolge von Katastrophen.“

Ein stabiles, deflationär wirkendes System wie Bitcoin bietet hier einen Gegenentwurf: Es zeigt, dass Preisstabilität, Fortschritt und Sparsamkeit keine Widersprüche sind – sondern Bausteine einer freien und nachhaltigen Wirtschaftsordnung.

 

Bitcoin – Ein modernes Geld für eine freie Gesellschaft

Eigenschaften eines neuen Geldsystems

Genau hier setzt Bitcoin an, als Antwort auf ein instabiles System, das auf ständiger Entwertung basiert. Bitcoin ist nicht schuldenbasiert, sondern begrenzt, dezentral und unabhängig. Mit maximal 21 Millionen Einheiten ist das Angebot fix – es kann nicht durch politische Entscheidungen ausgeweitet oder verändert werden.

Das schafft ein Geldsystem mit eingebauter Knappheit, das nicht auf Inflation, Schulden oder Wachstum um jeden Preis angewiesen ist. Im Gegenteil: Deflationäre Tendenzen sind hier kein Problem, sondern ein Teil der Grundidee. Wer spart, wird belohnt – weil der Wert pro Bitcoin steigen kann, wenn die Nachfrage wächst. Da die Bitcoin Menge im Umlauf mathematisch festgelegt ist, entsteht ein potenziell deflationärer Effekt: Mit wachsender Nachfrage und begrenztem Angebot steigt der Wert pro Einheit langfristig. Neben einem System, das auf stetige Entwertung setzt, bietet Bitcoin damit einen unabhängigen, transparenten und vorhersehbaren Wertspeicher.

Roman Reher (Blocktrainer) beschreibt Bitcoin deshalb als:

 

Bitcoin ist kein Reparaturversuch im alten System – es ist ein alternatives Fundament. Ein digitales Wertaufbewahrungssystem, das nicht durch Geldpolitik manipuliert wird – sondern durch Mathematik, Transparenz und Freiheit getragen wird. Es macht sparen wieder sinnvoll.

Denn: Für Anleger und Sparer entsteht in der heutigen, schuldenbasierten Welt ein echtes Dilemma. Wie lässt sich Geld langfristig sicher aufbewahren, wenn Inflation Kaufkraft verringert – und Deflation das Wirtschaftswachstum lähmt? Das herkömmliche System zwingt viele dazu, ihr Erspartes in immer risikoreichere Anlagen zu stecken, nur um der Entwertung zu entkommen.

Bitcoin bietet hier eine neue Antwort: Statt künstlich erzeugter Unsicherheit ermöglicht es echte finanzielle Eigenverantwortung – unabhängig von Leitzinsen, Zentralbanken oder politischen Konjunkturprogrammen. In einer Welt voller ökonomischer Kompromisse schafft Bitcoin die Grundlage für ein Geld, das nicht durch Spekulation, sondern durch Prinzipien getragen wird.

Konjunkturzyklen – künstlich erzeugt durch Geldpolitik

Wachstum auf Pump: Wie künstliche Zinsen Krisen erzeugen

Wirtschaftliche Schwankungen – also Aufschwung, Boom und anschließender Abschwung – gelten oft als natürlicher Bestandteil einer Marktwirtschaft. Doch aus Sicht der Österreichischen Schule entstehen diese Zyklen nicht von selbst, sondern werden durch künstlich niedrige Zinsen und übermäßige Geldschöpfung ausgelöst. Was bedeutet das für dich?

Wenn Zentralbanken die Zinsen künstlich senken, wird Kapital günstiger – das führt zu mehr Krediten, mehr Investitionen und scheinbarem Wachstum. Doch dieser Boom beruht nicht auf echtem Sparen und tragfähiger Nachfrage des Marktes, sondern auf billigem Geld. Statt nachhaltiger Investitionen entstehen so Fehlinvestitionen, die nur unter künstlich niedrigen Zinsen bestehen können. Sobald die Finanzierungskosten steigen oder die Nachfrage fehlt, brechen viele dieser Projekte zusammen – und der scheinbare Aufschwung schlägt in Abschwung oder eine Krise um.

 

Ludwig von Mises beschrieb es so:

 

Das Ende beginnt, wenn der Staat sich selbst bezahlt

Denn Argentinien war zu Beginn des 20. Jahrhunderts eines der reichsten Länder der Welt, mit einer hoch entwickelten Landwirtschaft, einem starken Bildungswesen und globaler wirtschaftlicher Bedeutung. Doch über Jahrzehnte hinweg führten sozialistische Strukturen, massive Staatsausgaben, Dauer-Subventionierung und vor allem eine ständige Geldentwertung zu einem wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Niedergang. Ein übergroßer Regierungsapparat, der sich nicht mehr aus echter Wertschöpfung finanzieren ließ, wurde künstlich durch Gelddrucken am Leben gehalten – mit den bekannten Folgen: Hyperinflation, Verarmung, Kapitalflucht und Vertrauensverlust.

 

Typische Phasen eines künstlich geschaffenen Konjunkturzyklus

In der klassischen Volkswirtschaftslehre gelten Konjunkturzyklen – also das Auf und Ab der Wirtschaft – als natürliche Begleiterscheinung von Märkten. Die Österreichische Schule der Nationalökonomie sieht das jedoch grundlegend anders: Sie erklärt die Zyklen als Folge von Fehlsteuerung durch Zentralbanken. Durch künstlich niedrige Zinsen und ständige Geldschöpfung entstehen Investitionswellen, die nicht durch echtes Sparen oder reale Nachfrage getragen sind, sondern durch künstlich vergünstigtes Kapital.

 

Die typische Abfolge sieht dann so aus:

Expansion

Das neu geschaffene Geld fließt in den Markt. Unternehmen investieren, Konsum steigt, die Wirtschaft wächst scheinbar stabil.

Boom

Die Nachfrage zieht stark an – doch nicht nachhaltig. Spekulation nimmt zu, Vermögenswerte wie Immobilien oder Aktien steigen stark im Preis. Es bilden sich Blasen.

Rezession

Die Realität holt das künstliche Wachstum ein. Projekte rechnen sich nicht mehr, Investitionen brechen ein. Unternehmen müssen sparen oder entlassen. Die Arbeitslosigkeit steigt.

Erholung

Nach der Korrektur stabilisieren sich Angebot und Nachfrage langsam – bis der Zyklus durch neue geldpolitische Maßnahmen erneut in Gang gesetzt wird.

 

Politische Eingriffe statt Marktprozesse

Zentralbanken und Staaten versuchen regelmäßig, diese Phasen aktiv zu glätten. In Abschwüngen fluten sie die Märkte mit Liquidität, senken Zinsen oder greifen mit Stimulusprogrammen ein. In Boomphasen wird versucht, durch Zinserhöhungen gegenzusteuern.

 

Doch solche Eingriffe verzerren den Markt und unterlaufen echte Preissignale… Sie verändern die Spielregeln der Wirtschaft grundlegend:

 

Ein eindrucksvolles Beispiel dafür wenn Warnsignale Geldpolitisch übertönt werden – Wirtschaftssubventionen für Holz

Wenn ein Rohstoff wie Holz knapp wird, würde der Marktpreis normalerweise steigen – und damit ein klares Signal senden: „Schonung ist geboten, Alternativen werden attraktiver.“

Doch wenn der Staat den Holzpreis durch Subventionen künstlich niedrig hält – etwa durch steuerliche Förderung oder Zuschüsse für die Forstwirtschaft – wird dieses Signal übertönt.
Der niedrige Preis fördert zusätzlichen Verbrauch, obwohl die Knappheit eigentlich zur Begrenzung anregen sollte. In der Folge entsteht eine Übernutzung der Ressource, etwa durch verstärkte Abholzung – und damit ein ökologischer Schaden, der in einem freien Markt mit realistischen Preisen möglicherweise vermieden worden wäre. Die Folge ist ein System, das nur noch durch äußere Eingriffe am Laufen gehalten wird – auf Kosten seiner Widerstandsfähigkeit.

Die Sicht der Österreichischen Schule

Die Österreichische Schule argumentiert: Nur in einem Markt ohne ständige Eingriffe kann nachhaltiges Wachstum entstehen. Dort zeigt sich echter Bedarf – nicht künstlich erzeugter Konsum auf Pump. Gesundes Geld ist in diesem Verständnis nicht beliebig vermehrbar. Es belohnt Sparen, ermöglicht langfristiges Denken und verhindert übermäßige Blasenbildungen. Die klassischen Konjunkturzyklen, wie wir sie heute kennen, wären in einem solchen System deutlich seltener und schwächer – weil sie nicht durch künstlich erzeugte Fehlanreize ausgelöst würden.

Nur durch die Rückkehr zu gesundem, stabilem Geld lassen sich Fehlentwicklungen vermeiden – und ein Fundament schaffen, auf dem echter Wohlstand wachsen kann: getragen von Sparsamkeit, Investitionen auf realer Basis und langfristigem Denken.

Bitcoin – Stabilität durch Prinzipien, nicht durch Kontrolle

Du bist es mittlerweile wahrscheinlich gewohnt, dass Staaten und Zentralbanken in wirtschaftlichen Krisen eingreifen: Zinssenkungen, Rettungspakete, neue Geldmengen. All das soll Wachstum ankurbeln oder einen Absturz verhindern. Doch Bitcoin verfolgt einen völlig anderen Weg – einen radikal anderen Ansatz.

Bitcoin ist kein Werkzeug zur Steuerung der Wirtschaft – sondern ein monetäres System, das bewusst auf Eingriffe verzichtet. Keine Zinssenkungen in der Krise, keine Konjunkturpakete, keine spontane Geldvermehrung. Und genau das macht Bitcoin für viele Menschen so wertvoll: Es verändert sich nicht, weil du oder jemand anderes es will. Es folgt keinen Konjunkturzyklen, keinen Stimmungen und keiner Parteipolitik. Seine Regeln sind offen einsehbar – und gelten für alle gleich. Diese Regeln sind für niemanden verhandelbar – weder für Politiker noch für Zentralbanken.

Doch was heißt das konkret? Du denkst vermutlich beim Stichwort „Stabilität“ sofort an Preisstabilität – und würdest Bitcoin widersprechen. Schließlich schwankt der Bitcoin-Kurs teils stark. Aber hier geht es nicht um kurzfristige Marktpreise (Volatilität), sondern um die Verlässlichkeit des Systems selbst:

Bitcoin verändert seine Regeln nicht. Es macht keine Versprechen, die später gebrochen werden können. Niemand kann im Hintergrund neue Bitcoin erschaffen oder die Spielregeln ändern, wenn es gerade politisch opportun erscheint. Genau das ist die eigentliche Ruhe, die Bitcoin ausstrahlt: Es ist planbar – gerade weil es sich nicht anpasst. In einer Welt voller Unsicherheiten, ständiger Krisenpolitik und wirtschaftlicher Manipulation bietet Bitcoin ein Fundament, das niemandem gehört – und sich auch von niemandem steuern lässt. Diese Unabhängigkeit macht Bitcoin für viele zu einer Art Gegengewicht zum heutigen System: nicht als Ersatz für kurzfristige Stabilität, sondern als Lösung für langfristige Glaubwürdigkeit. Ein System, das in unserer schnelllebigen Welt eine selten gewordene Form von Stabilität, Zuverlässigkeit und Konstanz bietet.

Der nächste Abschnitt zeigt dir, auf welches zentrale Mittel Staaten heute zurückgreifen, um ihre Wirtschaftspolitik zu finanzieren – und welche Folgen das hat.

Staatsverschuldung – Finanzierung durch zukünftige Generationen

Der Teufelskreis der Schuldentilgung durch Inflation

Wie du vielleicht bereits weißt, geben Staaten in unserem heutigen Finanzsystem regelmäßig mehr Geld aus, als sie einnehmen. Um diese Lücke zu schließen, nehmen sie Schulden auf – in Form sogenannter Staatsanleihen. Das sind im Grunde Schuldscheine, mit denen sich der Staat Geld leiht – von Banken, Investoren oder institutionellen Anlegern.

Die Zentralbank darf diese Anleihen nicht direkt vom Staat kaufen – das ist im Euroraum durch Artikel 123 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union ausdrücklich verboten. Dieses Verbot soll eine direkte Staatsfinanzierung durch die Notenpresse verhindern.

Allerdings kaufen Zentralbanken – wie die Europäische Zentralbank (EZB) – Staatsanleihen regelmäßig auf dem sogenannten Sekundärmarkt. Das heißt: Sie kaufen die Anleihen nicht direkt von der Regierung, sondern von Banken oder Investoren, die sie zuvor erworben haben. Auf diese Weise gelangt dennoch frisches Geld ins System und Staaten profitieren indirekt, da die Nachfrage der Zentralbank die Anleihekurse steigen und die Zinsen sinken lässt – was die Schuldenaufnahme günstiger macht.

Schulden können sinnvoll sein – etwa um in Schulen, Infrastruktur oder den Schutz vor Krisen zu investieren. Doch das eigentliche Problem entsteht nicht durch Schulden an sich, sondern durch ihre Dauer, ihr Ausmaß – und das System, das dahintersteht.

Die Realität sieht heute so aus: Viele Staaten verschulden sich nicht mehr, um die Zukunft zu gestalten, sondern um die Vergangenheit zu bezahlen. Neue Kredite werden aufgenommen, nur um alte Schulden zu bedienen. Das ist so, als würde man einen neuen Kredit aufnehmen, nur um die Zinsen des vorherigen zu begleichen – ohne dabei je weniger Schulden zu haben. Die Folge: eine gefährliche Abwärtsspirale aus immer mehr Schulden – mit immer weniger echter wirtschaftlicher Substanz dahinter.

Aus Sicht der Österreichischen Ökonomie liegt das Problem nicht nur im Verhalten der Staaten – sondern im System selbst. Denn unser heutiges Geldsystem ermöglicht genau diese Praxis:

 

Das klingt zunächst bequem für Regierungen – ist aber hochproblematisch für Bürger: Denn während die Schulden real bleiben, wird das Geld der Bevölkerung weniger wert. Deine Ersparnisse, dein Lohn, deine Altersvorsorge – all das verliert langsam an Kaufkraft.

 

Der Effekt auf Renten- und Altersvorsorgen

Besonders problematisch ist das für die Altersvorsorge: Denn du sparst über Jahrzehnte hinweg Geld an – aber wenn du es im Ruhestand brauchst, ist es oft deutlich weniger wert als zu der Zeit, in der du es verdient hast. Mit anderen Worten: Du arbeitest heute für einen Betrag, der dir in Zukunft viel weniger Kaufkraft bringt. Und genau das ist das tückische an Inflation – sie trifft dich am stärksten dann, wenn du am wenigsten Spielraum hast, um gegenzusteuern: im Alter.

Deshalb ist es entscheidend, früh zu verstehen, dass nominale Beträge nicht gleich realem Wert sind – und dass echter Vermögenserhalt bedeutet, sich vor langfristigem Kaufkraftverlust zu schützen.

Selbst bei einer langfristig durchschnittlichen Inflation von nur 2% pro Jahr – was von vielen Ökonomen und Notenbanken als „normal“ gilt – halbiert sich die Kaufkraft deines Geldes in etwa 35 Jahren. Ein einfaches Beispiel zeigt, wie gravierend das ist:

Wer im Jahr 2000 eine Altersvorsorge in Höhe von 2.000Euro anspart, hat davon im Jahr 2025 real nur noch eine Kaufkraft von etwa 1.206Euro. Und bis 2050 sinkt sie weiter auf rund 754Euro.
Das bedeutet: Du arbeitest heute für einen Wert, der dir später – wenn du ihn wirklich brauchst – nur noch einen Bruchteil deiner heutigen Leistung zurückgibt.

Natürlich zahlst du im Laufe deines Lebens in die gesetzliche Rentenversicherung ein – und viele Menschen sorgen zusätzlich privat vor. Doch was oft übersehen wird: Am Ende zählt nicht die nominale Summe, die du bekommst, sondern ihre reale Kaufkraft. Also das, was du dir damit tatsächlich leisten kannst.

Und ja: Es gibt einen sogenannten Inflationsausgleich bei Renten, etwa durch jährliche Rentenanpassungen. Doch dieser Ausgleich ist nicht automatisch an die tatsächliche Inflation gekoppelt, sondern hängt von Faktoren wie Lohnentwicklung, Beitragseinnahmen und politischer Entscheidung ab.

In manchen Jahren kann der Anstieg der Renten mit der Inflation mithalten – in anderen bleibt er deutlich zurück. Über Jahrzehnte hinweg entsteht so oft eine schleichende Lücke zwischen dem, was du bekommst, und dem, was du tatsächlich brauchst.

Viele erkennen erst im Ruhestand, dass der Betrag, den sie Monat für Monat erhalten, inflationsbereinigt weit hinter ihren Erwartungen zurückbleibt. Die Preise steigen weiter – deine Einnahmen nicht. Und ohne gezielten Schutz vor Inflation bedeutet das: Dein Lebensstandard schrumpft, obwohl du dein ganzes Leben lang gespart und vorgesorgt hast.

Diese schleichende Entwertung ist kein Zufall, sondern wird oft bewusst eingesetzt – ein Prinzip, das auch als „finanzielle Repression“ bekannt ist. Dabei werden die Bürger zu stillen Verlierern des Systems, ohne dass es offen ausgesprochen wird. Diese Praxis, wo Geld gedruckt wird um die Schulden zukünftig weiter zu entwerten ist unser Thema im nächsten Abschnitt.

Finanzielle Repression – die stille Enteignung der Sparer – das unsichtbare Spiel

Unsichtbarer Mechanismus mit realen Folgen

Finanzielle Repression beschreibt einen Mechanismus, mit dem Staaten ihre Schulden nicht durch ehrliche Rückzahlung oder Sparmaßnahmen abbauen, sondern durch ein gezieltes Gelddrucken, das meist unbemerkt zur Entwertung des Geldes führt. Und genau das trifft vor allem dich – wenn du sparst, vorsorgst oder einfach versuchst, mit deinem Einkommen über die Runden zu kommen. Du fragst dich bestimmt, wie das im Detail funktioniert. Lass es mich dir erklären:

Staaten geben regelmäßig mehr Geld aus, als sie durch Steuern einnehmen. Um diese Lücke zu schließen, verschulden sie sich weiter – meist über Staatsanleihen. Diese Anleihen werden wiederum häufig von den Zentralbanken aufgekauft, und zwar mit frisch geschaffenem Geld, das vorher nicht existierte. Dieses neue Geld gelangt in den Umlauf, ohne dass ihm reale Werte gegenüberstehen. Die Folge: Es kommt zu mehr Nachfrage bei gleichbleibendem Angebot. Das führt zu Preissteigerungen – Inflation entsteht. Gleichzeitig halten die Zentralbanken die Zinsen künstlich niedrig, oft sogar unterhalb der Inflationsrate. Für Kreditnehmer klingt das attraktiv, doch für Sparer ist es ein Desaster.

Ein einfaches Beispiel: Wenn dein Sparkonto 1% Zinsen abwirft, aber die Inflation bei 3% liegt, verlierst du jedes Jahr effektiv 2% an Kaufkraft. Zwar steigt dein Kontostand, doch du kannst dir davon immer weniger leisten. Dieser Effekt summiert sich über die Jahre – und frisst dein Erspartes langsam, aber stetig auf.

Diese gezielte Entwertung hat ein Ziel: Die Schuldenlast des Staates zu verringern. Denn wenn dein Geld jedes Jahr an Wert verliert, sinkt auch der reale Wert der Schulden. Beispiel: Leihen sich Staaten heute 1 Milliarde Euro, ist diese Summe bei 3% Inflation in zehn Jahren nur noch etwa 740 Millionen Euro wert – gerechnet in Kaufkraft. Die Zahl bleibt gleich, aber was man dafür bekommt, schrumpft. Ein Trick, eine versteckte Steuer – bezahlt von der Bevölkerung.

Besonders betroffen sind Menschen mit geringerem Einkommen, Ältere mit konservativen Sparplänen oder Haushalte, die sich keine Investitionen in Sachwerte leisten können. Sie sind der Entwertung direkt ausgesetzt – ohne Möglichkeit, sich zu schützen. Das ist finanzielle Repression: eine stille Umverteilung von unten nach oben.

 

Die Sicht der Österreichischen Schule

Aus Sicht der Österreichischen Schule ist finanzielle Repression keine neutrale oder notwendige Maßnahme – sondern ein Symptom eines kranken Systems. Ein System, das auf Schulden und permanenter Geldentwertung beruht, kann sich nur durch Eingriffe dieser Art über Wasser halten. Statt ehrlicher Rückzahlung oder realwirtschaftlicher Leistung wird der Wert des Geldes manipuliert – zulasten derer, die ehrlich arbeiten und sparen. Der Staat löst damit kein Problem, sondern verschiebt es – auf dich, die Bürger und auf kommende Generationen.

Bitcoin – ein Geldsystem ohne Enteignung

Hier bekommt Bitcoin einen Teil seiner Bedeutung – als echte Alternative. Es funktioniert unabhängig von staatlicher Geldpolitik – ohne Zentralbank, ohne willkürliche Eingriffe, ohne künstlich niedrige Zinsen. Neue Bitcoin entstehen nur durch den dezentralen Prozess des Minings, in einem festen, nachvollziehbaren Rhythmus. Die Bitcoin-Menge ist klar definiert, auf 21 Millionen Einheiten begrenzt – und das ist im Code verankert. Ein Bitcoin lässt sich dabei in 100 Millionen kleinere Einheiten aufteilen, sogenannte Satoshis – benannt nach dem Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto. So kann Bitcoin auch bei steigendem Wert noch in kleinsten Beträgen verwendet werden.

Im Gegensatz zum heutigen System gibt es bei Bitcoin keine gezielte Inflation nach Plan. Wer spart, wird nicht systematisch enteignet. Es existiert kein Mechanismus, der die Kaufkraft des Einzelnen zugunsten von Staaten oder Großinvestoren stillschweigend umverteilt. Wer vorausschauend langfristig spart, wird durch die Knappheit des Systems belohnt. Auch wenn vergangene Entwicklungen keine Garantie für die Zukunft sind, bleibt das System in seinen Grundeigenschaften stabil, sicher, mathematisch berechenbar und vor allem: nicht manipulierbar.

So entsteht ein verlässlicher Gegenentwurf zu einem System, das zunehmend auf Entwertung und Schuldenerhalt basiert. Statt „Rettungspaketen“ oder „Zinsentscheidungen“ bietet Bitcoin ein ruhiges, transparentes Fundament – auf dem Sparen wieder möglich wird.

Der Unternehmer und Autor Jeff Booth bringt es auf den Punkt

 

Bitcoin kehrt das Prinzip des heutigen Geldsystems um

Anstatt Geld zu verlieren, wenn du es sparst, bleibt der Wert erhalten – oder steigt sogar langfristig. Warum? Weil das Angebot begrenzt ist, während die Nachfrage mit zunehmendem Vertrauen und wachsendem Bedarf nach einem krisensicheren Geldsystem stetig zunimmt. Du musst dein Geld nicht mehr in riskante Anlagen stecken, ständig konsumieren oder gegen den Wertverlust ankämpfen. Stattdessen kannst du es einfach halten – ohne Sorge, dass es von Jahr zu Jahr weniger wert wird.

Natürlich gilt auch hier, wie auf all meinen Unterseiten: Es ist keine Finanzberatung. Die Preisentwicklung in der Vergangenheit ist keine Garantie für die Zukunft. Wie sich Bitcoin künftig entwickelt, hängt von vielen Faktoren ab – und du solltest dich immer eigenverantwortlich und gut informiert mit deiner finanziellen Situation auseinandersetzen. Aber: Die fundamentalen Eigenschaften von Bitcoin – seine Begrenztheit, Dezentralität und Transparenz – sprechen für sich. Sie machen es zu einer einzigartigen Alternative in einer Welt, in der herkömmliches Geld immer schneller an Wert und Vertrauen verliert.

Bitcoin bewahrt Kaufkraft – und gibt dir damit etwas zurück, das im heutigen System zunehmend verloren geht: Freiheit, Planungssicherheit – und vor allem: Zeit.

Fazit

Finanzielle Repression ist kein theoretisches Konzept – sie betrifft Millionen Menschen täglich. Wer nicht aktiv in risikoreiche Anlagen flieht, verliert. Wer sparen will, wird bestraft. Und all das geschieht oft unbemerkt, still, schleichend.

Bitcoin bietet hier einen Ausweg. Nicht als kurzfristiges Spekulationsobjekt, sondern als verlässliches Wertaufbewahrungssystem, das auf festen Regeln beruht. Es entzieht sich der Umverteilung – und eröffnet Menschen die Möglichkeit, sich aus einem System zu befreien, das sie sonst Schritt für Schritt enteignet.

Für langfristig orientierte Sparer bedeutet das: Sie können ihr Vermögen in einem System absichern, das nicht auf Entwertung angelegt ist – sondern auf Stabilität und Knappheit. Natürlich heißt das nicht, dass Bitcoin kurzfristig nicht schwanken kann – doch die zugrunde liegende mathematische Struktur bleibt stabil und verlässlich. Mehr zur Volatilität von Bitcoin findest du später auf der nachfolgenden Unterseite [Bitcoin verstehen].

Globale Währungskrisen – Bitcoin als sicherer Hafen

Für viele eine Option – für andere die letzte Hoffnung

In Ländern mit schwachen Währungen oder wirtschaftlicher Instabilität wird Bitcoin zunehmend als Alternative genutzt – nicht aus Spekulation, sondern aus Notwendigkeit. Stell dir vor, du könntest deinem eigenen Geld nicht mehr trauen oder dein Besitz wäre plötzlich nicht mehr sicher. In so einer Situation würdest auch du nach einer Alternative suchen. Genau dann wird Bitcoin relevant: Denn ohne ein System, das unser Geld regelmäßig entwertet oder Besitzansprüche im Ernstfall infrage stellt, bräuchte es ein alternatives Netzwerk wie Bitcoin nicht. Seine Relevanz entsteht genau dort, wo das Vertrauen in bestehende Strukturen schwindet – und Menschen nach einem sicheren, unabhängigen Wertspeicher suchen.

 

Was ist eine „schwache Währung“?

Eine Währung gilt als schwach, wenn sie:


Die bekannte Ökonomin Lyn Alden fasst einen wichtigen Aspekt so zusammen:

 

In Ländern wie Deutschland verläuft Geldentwertung bislang vergleichsweise langsam und war in der Vergangenheit über weite Strecken kontrollierbar. Doch auch hier zeigen jüngste Ereignisse, dass Inflation plötzlich ansteigen und spürbare Auswirkungen auf Alltag und Ersparnisse haben kann.

Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass es bereits auch einmal anders war: Anfang der 1920er-Jahre erlebte Deutschland eine dramatische Hyperinflation. Ausgelöst durch die Lasten des Ersten Weltkriegs, hohe Reparationsforderungen und eine expansive Geldpolitik verlor die Reichsmark in kürzester Zeit massiv an Wert. Preise stiegen im Tagesrhythmus, Löhne konnten kaum mithalten, das Vertrauen in das Geldsystem zerbrach. Menschen schleppten Geldscheine in Schubkarren – nur um festzustellen, dass sie sich davon kaum noch etwas kaufen konnten.

Solche extremen Zustände wirken aus heutiger Sicht weit entfernt – doch in vielen Teilen der Welt sind sie Realität: Länder wie Venezuela, Argentinien, Simbabwe, die Türkei und weitere kämpfen mit zweistelligen oder sogar dreistelligen Inflationsraten, Kaufkraftverlust und großer wirtschaftlicher Unsicherheit.

 

Schauen wir uns Drei Länderbeispiele mit instabilen Währungen etwas genauer an

Argentinien (Peso): Wiederkehrende Währungskrisen, hohe zweistellige Inflationsraten

Ein tieferer Blick in die Realität zeigt, wie dramatisch sich die bereits erwähnten wirtschaftlichen Entwicklungen auf das Leben der Menschen in Argentinien auswirken können.

Dort lebten viele Menschen bereits vor 2024 unter starker finanzieller Belastung – mit einer Inflation von 94,8% im Jahr 2022 und rund 211,4% im Jahr 2023 konnten sich zahlreiche Familien schon damals kaum das Nötigste leisten. Im Jahr 2024 verschärfte sich die Lage weiter: Die Inflationsrate stieg Anfang des Jahres auf über 250%. Dadurch verloren Löhne und Ersparnisse rapide an Wert. Selbst Grundbedürfnisse wie Lebensmittel, Mieten oder Medikamente wurden für viele unbezahlbar. Die Kaufkraft der Bevölkerung brach regelrecht ein – das Geld reichte oft nicht mehr für den gesamten Monat. Viele Menschen mussten ihren Konsum auf das Allernötigste reduzieren, während die Armutsquote auf über 50% anstieg.

Wie bereits erwähnt, liegt ein wesentlicher Grund für die hohe Inflation in Argentinien in der strukturellen Überlastung des Staates: Ein großer Teil der Bevölkerung ist im öffentlichen Dienst beschäftigt, was dauerhaft hohe Ausgaben verursacht – für Gehälter, Renten, Subventionen und Sozialleistungen. Gleichzeitig ist die privatwirtschaftliche Produktivität relativ schwach, und das Land importiert viele lebenswichtige Güter. Das bedeutet: Die Einnahmen des Staates reichen bei weitem nicht aus, um die Ausgaben zu decken.

 

Ein vorsichtiger Blick nach Deutschland

Auch in Deutschland merkst du vielleicht, wie der Staat immer mehr Geld ausgibt – für Verwaltung, Sozialleistungen, Bürokratie oder die steigenden Renten. Der öffentliche Sektor wächst, während wichtige Industrien unter Druck stehen oder ins Ausland abwandern.

Noch sind die Unterschiede zu Argentinien erheblich – insbesondere wegen Deutschlands globaler Wirtschaftsverflechtung, seiner Exportstärke und noch vergleichsweise stabilen Währung. Doch die Parallelen sollten zum Nachdenken anregen:

Wenn der Staat dauerhaft mehr ausgibt, als er durch eine gesunde, produktive Wirtschaft einnimmt und diese Lücke ständig mit neuen Schulden oder frisch geschaffenem Geld füllt, dann betrifft das auch dich. Denn langfristig steigt dadurch die Gefahr, dass dein Geld langsam an Wert verliert – oft unbemerkt, aber mit spürbaren Folgen.

 

Türkei (Lira): Anhaltende Abwertung, Rückgang des Lebensstandards

Die türkische Lira verlor 2024 erneut massiv an Wert – mit Inflationsraten von über 75% im Mai und 44% im Dezember. Die Folgen waren dramatisch: Die Preise für Grundnahrungsmittel und Energie explodierten. Familien mussten ihren Konsum auf ein Minimum reduzieren. Selbst Menschen mit geregeltem Einkommen griffen zu Ratenzahlungen – nicht für Luxus, sondern für den Einkauf des Nötigsten. Bitcoin wurde hier für viele zu einem Wertspeicher jenseits staatlicher Kontrolle.

 

Venezuela (Bolívar): Hyperinflation mit Preissteigerungen von mehreren Tausend Prozent pro Jahr

Wenn Geld praktisch wertlos wird – in Venezuela hat sich das Phänomen der Hyperinflation über Jahre hinweg zugespitzt. 2024 war der Bolívar faktisch unbrauchbar als Zahlungsmittel, da Preise sich mehrfach pro Monat, teils sogar mehrfach am Tag änderten. Offizielle Statistiken sind oft unvollständig, aber vergangene Inflationsraten lagen bei mehreren Tausend Prozent jährlich. Fällt die Währung, fällt auch der Wert deines Ersparten – selbst ursprünglich große Summen werden dann bedeutungslos.

 

Wie erleben Menschen diese Entwertung?

Ersparnisse verlieren ihren Wert

Wer Geld auf dem Konto hält, sieht zu, wie es Monat für Monat, Woche für Woche und manchmal sogar Tag für Tag weniger wert ist.

Preise verändern sich teils täglich

Grundnahrungsmittel, Miete oder Medikamente werden regelmäßig teurer – teils mehrmals in kurzen Zeitabständen.

Flucht in Sachwerte

Menschen kaufen verstärkt US-Dollar, Gold, Immobilien oder – wenn möglich – Bitcoin.

 

Bitcoin bietet in solchen Ländern eine Wertaufbewahrungsfunktion, die nicht einmal der eigene Staat liefern kann. In vielen Teilen der Welt ist Bitcoin daher weit mehr als ein Investment – es ist ein Überlebenswerkzeug. Doch bevor wir einen genaueren Blick darauf werfen, fassen wir einen kurzen Blick auf ein scheinbar gegenteiliges Beispiel: Ein Land mit einer besonders „starken“ Währung, wie etwa die Schweiz.

 

Was bedeutet es, in unserem heutigen Geldsystem eine „zu starke“ Währung zu haben?

Das Beispiel Schweiz im Licht der Österreichischen Ökonomie

Eine starke Währung klingt für dich vielleicht erstmal nach etwas Selbstverständlichem – und tatsächlich ist sie ein großer Vorteil. Wenn eine Währung ihren Wert über lange Zeit behält, genießen Bürger des Währungsraums Stabilität, Vertrauen und Kaufkraft. Der Schweizer Franken ist ein gutes Beispiel dafür. Er gilt weltweit als besonders sicher – weil die Schweiz konsequent auf eine solide Finanzpolitik, niedrige Inflation und politische Stabilität setzt. In unsicheren Zeiten flüchten Investoren aus aller Welt in den Franken – und das aus gutem Grund.

Und genau hier zeigt sich ein Paradoxon unseres heutigen geldpolitischen Systems: In der Praxis wird eine starke Währung zum Problem – nicht wegen eines Fehlers im System der Schweiz, sondern weil das weltweite Fiat-Geldsystem auf Schwächung und Abwertung ausgerichtet ist. Wenn der Franken gegenüber dem Euro oder US-Dollar stark aufwertet, werden Schweizer Produkte für den Export teurer. Das schadet der Industrie und macht Schweizer Unternehmen auf dem Weltmarkt weniger wettbewerbsfähig.

Was tut die Schweizer Nationalbank also? Sie greift ein – und das massiv. Um den Franken „zu schwächen“, kauft sie ausländische Währungen und Vermögenswerte – und druckt dafür neue Franken. Mit anderen Worten: Sie weicht ihre eigene starke Währung künstlich auf, um im globalen Handel bestehen zu können.

Aus Sicht der Österreichischen Schule zeigt dieses Beispiel die tiefere Schieflage unseres Systems: In einer Welt, die auf inflationärem Geld und ständiger Entwertung basiert, wird selbst Stabilität zum Nachteil erklärt. Der Franken ist nicht „zu stark“ – die anderen Währungen sind schlicht zu schwach. Doch statt diesem Ungleichgewicht mit Reformen zu begegnen, werden auch gesunde Währungen gezwungen, sich dem globalen Wettabwertungswettlauf anzupassen.

Friedrich August von Hayek, einer der einflussreichsten Vertreter der Österreichischen Schule, erkannte diese Dynamik bereits früh:

 

Die Schweiz zeigt also nicht ein Problem starker Währungen – sondern ein Problem eines weltweiten Systems, das solide Geldpolitik systematisch bestraft. In einem freien Markt mit echtem, stabilem Geld – wie ihn die Österreichische Schule fordert – müsste sich niemand künstlich abwerten, nur um konkurrenzfähig zu bleiben. Stattdessen würde der Wert des Geldes Ausdruck echter wirtschaftlicher Leistung sein – und nicht Ergebnis politischer Eingriffe.

Bitcoin in autoritären Regimen – Freiheit durch Technik

In Freiheit geboren – in Abhängigkeit gefangen

Wahrscheinlich lebst du in einem Land mit relativ stabilem Geld und demokratischen Strukturen. Aber stell dir vor, du wärst in einem Staat, in dem dein Geld plötzlich wertlos wird – oder in dem du wegen deiner Meinung von deinem eigenen Konto ausgesperrt wirst. In vielen autoritären Ländern ist genau das Realität. Dort wird Geld nicht nur zum Tauschmittel, sondern zum Machtinstrument.

 

Und genau hier bietet Bitcoin eine Lösung

In Ländern wie dem Iran oder Belarus beispielsweise nutzen Menschen Bitcoin, um ihr Vermögen abzusichern oder ihre Familien aus dem Ausland zu unterstützen – selbst wenn ihnen der Zugang zu Bankdienstleistungen versagt wird oder internationale Sanktionen dies verhindern. In autoritären Regimen wird der Zugang zu Geld häufig als Mittel zur Kontrolle genutzt. Bitcoin kann in solchen Situationen zur einzigen Möglichkeit werden, Eigentum zu bewahren oder grenzüberschreitend zu handeln – unabhängig von staatlicher Erlaubnis. In autoritären Regimen wird der Zugang zu Geld häufig als Mittel zur Kontrolle genutzt. Weil Bitcoin sich staatlicher Kontrolle entzieht, versuchen manche Regierungen vergeblich, es zu verbieten oder einzuschränken.

Die Ökonomin Lyn Alden bringt diesen Zusammenhang auf den Punkt, wenn sie erklärt:

„Ein Land mit stabiler Währung, starken Eigentumsrechten und attraktiven Bedingungen für Kapital wird Bitcoin kaum verbieten.“

 

Ihre Aussage macht deutlich: In funktionierenden, freien Wirtschaftssystemen ist Bitcoin keine Bedrohung – sondern eine Ergänzung. Doch dort, wo staatliche Willkür, Inflation oder Kapitalkontrollen herrschen, wird Bitcoin zum Werkzeug für Selbstbestimmung und Schutz. Bitcoin ist also weit mehr als ein Spekulationsobjekt – es ist ein Überlebenswerkzeug. Und es bewährt sich besonders dort, wo die Freiheit über Eigentum, Ersparnisse und Transaktionen durch das staatliche System selbst gefährdet sind.

Geopolitik und Währungsmacht – Bitcoin als neutraler Akteur

Eins solltest du für dich mitgenommen haben, wenn Währungen entwertet werden, Regierungen über die Kontrolle des Geldsystems Einfluss auf das Leben ihrer Bürger nehmen und internationale Machtverhältnisse zunehmend durch Geldpolitik geprägt sind – dann gewinnt ein neutraler, grenzfreier Wertspeicher wie Bitcoin immer mehr an Bedeutung.

Die Dollar-Dominanz und ihre Folgen

Werfen wir als nächstes einen Blick auf das heutige Weltwährungssystem: Der US-Dollar dominiert nach wie vor den globalen Finanz- und Handelsverkehr. Rohstoffe wie Öl, internationale Schulden, Handelsbeziehungen – alles ist eng mit dem Dollar verknüpft. Diese Vormachtstellung verschafft den USA enorme Vorteile: Sie können ihre Währung quasi zum „Exportartikel“ machen, internationale Schulden in ihrer eigenen Währung aufnehmen und geopolitischen Einfluss über Finanzsysteme wie SWIFT ausüben.

Doch diese Dominanz hat auch Schattenseiten:

 

Immer mehr Länder – darunter China, Russland und viele Schwellenländer – streben daher nach Alternativen zum Dollar. Doch eigene Währungen sind dafür oft ungeeignet: Sie gelten als instabil, finden international wenig Vertrauen – oder sind stark mit der jeweiligen Regierung und deren Politik verbunden, was sie für andere Länder unattraktiv macht.

 

Die Dollar-Dominanz und warum immer mehr Länder nach Alternativen suchen

Der US-Dollar ist seit Jahrzehnten die wichtigste Weltwährung – das bedeutet, er wird weltweit als zentrales Zahlungsmittel für Handel, Rohstoffe, Finanzmärkte und Staatsreserven verwendet. Wenn zwei Länder Handel treiben – zum Beispiel Nigeria und Bangladesch – benutzen sie oft den US-Dollar als gemeinsame Währung. Das liegt daran, dass ihre eigenen Währungen instabil oder international wenig anerkannt sind.

Beispiel: Nigeria verkauft Öl an Bangladesch.
Statt die Abwicklung in den Landeswährungen durchzuführen, wird die Zahlung in US-Dollar abgewickelt – weil beide Länder dem Dollar als Tauschmittel mehr vertrauen als der jeweils anderen Währung.

Dafür brauchen beide Länder Dollarreserven. Das stärkt die Nachfrage nach dem Dollar – und damit auch die Macht der USA im Weltwirtschaftssystem, obwohl sie selbst gar nicht Teil des Geschäfts sind. Diese besondere Rolle verschafft den USA eine dominante Stellung im globalen Finanzsystem – mit Vorteilen, die kaum ein anderes Land genießt.

Weil der Dollar fast überall im internationalen Handel gebraucht wird, etwa für Öl, Industrieprodukte oder Finanzgeschäfte, ist die weltweite Nachfrage nach Dollar enorm. Andere Länder benötigen Dollarreserven, um mit ihren Handelspartnern Geschäfte abzuwickeln oder ihre eigene Währung gegenüber dem Dollar stabil zu halten.

Diese Nachfrage verschafft den USA enorme Vorteile: Sie können relativ günstig neue Schulden machen, weil viele Länder bereit sind, ihre Staatsanleihen zu kaufen – oft nicht aus Vertrauen in die US-Wirtschaft, sondern weil sie Dollar brauchen, um am globalen Handel teilnehmen zu können.

Zudem geschieht etwas, das man als „Export von Inflation“ bezeichnen kann: Die USA kaufen weltweit Waren und Dienstleistungen ein – bezahlen aber in ihrer eigenen Währung. Diese Dollar landen im Ausland, wo sie als Reserve gehalten werden.

Das bedeutet: Die USA geben Geld aus, das sie selbst drucken können – und erhalten im Gegenzug reale Werte.

Außerdem profitieren sie im internationalen Handel davon, dass sie nicht ständig Währungen tauschen müssen. Während andere Länder Dollar teuer auf dem Devisenmarkt einkaufen müssen, zahlen die USA einfach in ihrer eigenen Währung – ohne Wechselgebühren und Kursschwankungen.

Darüber hinaus bringt die Kontrolle über den Dollar politischen Einfluss:
Die USA können über den Zugang zum globalen Zahlungssystem SWIFT entscheiden – wie im Fall Russland im Jahr 2022. Damals wurde Russland nach dem Angriff auf die Ukraine teilweise vom SWIFT-Netzwerk ausgeschlossen. Das hatte zur Folge, dass russische Banken vom internationalen Zahlungsverkehr abgeschnitten wurden – eine wirtschaftliche Waffe mit enormer Wirkung.

Diese Machtposition wird jedoch zunehmend kritisiert – denn sie zeigt, wie stark das globale Finanzsystem von einer einzigen Nation abhängig ist.

Kurz gesagt: Wer die Weltwährung kontrolliert, hat nicht nur wirtschaftliche Vorteile – sondern auch geopolitische Hebel in der Hand.
Doch genau diese Abhängigkeit bringt immer mehr Länder dazu, nach Alternativen zu suchen – darunter auch neutrale, digitale Systeme wie Bitcoin.

Bitcoin als Handelsbrücke

Vor diesem Hintergrund gewinnt Bitcoin als neutrale, nicht-staatliche Handelswährung zunehmend an Bedeutung. Es bietet die Möglichkeit, grenzüberschreitend Werte zu übertragen, ohne dass ein Staat die Kontrolle über das System ausüben kann. Als digitale, offene Infrastruktur könnte Bitcoin eine neutrale Brücke im globalen Handel werden – ohne die typischen politischen Vorbehalte, die mit nationalen Währungen einhergehen.

Ein Beispiel für diesen Wandel ist die zunehmende Zusammenarbeit der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika, Ägypten, Äthiopien, Iran und Vereinigte Arabische Emirate). Eins Ihrer Ziele ist vermutlich, den US-Dollar als dominierende Handelswährung schrittweise zu ersetzen. Doch auch untereinander stehen sie vor dem Problem, dass keine ihrer nationalen Währungen – einschließlich des chinesischen Yuan – universell akzeptiert, stabil genug oder politisch neutral ist.

Zwar wäre China möglicherweise wirtschaftlich in der Lage, den Yuan als neue Leitwährung zu etablieren. Doch viele BRICS-Staaten scheuen sich, erneut der wirtschaftlichen Kontrolle eines einzelnen Landes zu unterwerfen – aus berechtigter Sorge, eine neue Abhängigkeit gegen eine alte einzutauschen.

Eine gemeinsame BRICS-Währung ist schwer umzusetzen – Bitcoin hingegen existiert bereits, ist offen, dezentral, fälschungssicher und weltweit verfügbar.

Als digitales, neutrales und zensurresistentes Geldsystem könnte Bitcoin langfristig als Handelsbrücke zwischen Staaten dienen, die ihre wirtschaftliche Souveränität bewahren und dennoch international kooperieren wollen. Es braucht keine Mittelsmänner, keine Währungsabsprachen, keine geopolitische Zustimmung – nur ein gemeinsames technisches Protokoll.

Bitcoin bietet damit die Grundlage für einen globalen Handelsstandard, der erstmals wirklich unabhängig von nationalen Interessen funktioniert – offen, neutral und für alle zugänglich.

Warum sprechen wir so viel über den US-Dollar?

Vielleicht fragst du dich: Warum geht es hier immer wieder um den Dollar – obwohl wir in Europa doch mit dem Euro leben? Der Grund dafür ist, dass der US-Dollar nicht nur die Landeswährung der Vereinigten Staaten ist – sondern er ist die weltweit dominierende Leitwährung. Fast alle Rohstoffe (z.B. Öl, Gas, Metalle), viele globale Schulden und große Teile des Welthandels werden in Dollar abgerechnet. Das bedeutet: Was mit dem Dollar passiert, hat direkte Auswirkungen auf das globale Finanzsystem – und somit auch auf den Euro und dein Leben in Europa. Lass es uns an einem konkreten Beispiel näher betrachten.

Europäische Energiekrise 2022/2023 – der starke Dollar verteuert unsere Importe

Als nach Beginn des Ukrainekriegs 2022 die Energiepreise explodierten, mussten europäische Länder weiterhin Öl und Gas in Dollar bezahlen. Doch der Dollar war zu dieser Zeit besonders stark – weil viele Investoren aus Sicherheitsgründen Dollar kauften. Für den Euro bedeutete das: Er wurde im Vergleich schwächer.

Die Folge: Europa musste für Energieimporte noch mehr bezahlen – nicht nur wegen der erhöhten Rohstoffpreise selbst, sondern zusätzlich wegen des schwachen Euro gegenüber dem Dollar. Das führte zu steigenden Produktionskosten, höheren Lebenshaltungskosten und verstärkte die Inflation in Europa spürbar. Der „starke Dollar“ wurde für europäische Haushalte und Unternehmen zum echten Problem – obwohl sie nie einen Dollar in der Hand hielten.

Nach den letzten Abschnitten ist klar, wie wichtig Vertrauen, Neutralität und Währungsstabilität im geopolitischen Kontext sind. Jetzt stellt sich die Frage: Was ist die physische Grundlage wirtschaftlicher Stärke?

Energiepreise als wirtschaftlicher Machtfaktor

Energie als Basis für Wohlstand

In der heutigen Welt ist der Zugang zu günstiger und zuverlässiger Energie kein Luxus – sondern eine Grundvoraussetzung für Wohlstand und industrielle Leistungsfähigkeit. Länder mit hohen Energiepreisen geraten zunehmend unter Druck: Produktionen werden verlagert, Industrien abgebaut, internationale Wettbewerbsfähigkeit sinkt. Genau das zeigt sich aktuell 2025 in Deutschland: Viele energieintensive Unternehmen – etwa aus der Chemie-, Stahl- oder Glasindustrie – klagen über hohe Strom- und Gaspreise. Einige verlagern Teile ihrer Produktion ins Ausland oder schließen Standorte. Das schwächt nicht nur den Wirtschaftsstandort, sondern gefährdet auch Arbeitsplätze und Innovationskraft.

 

Umgekehrt gewinnen Länder mit günstigem, stabilem Energiezugang an Bedeutung.

Sie ziehen Investitionen an, exportieren Güter zu besseren Konditionen und stärken ihre Rolle im globalen Handel. Energie ist damit nicht nur ein ökologisches, sondern vor allem ein strategisches und wirtschaftliches Thema. In einer digitalisierten, global vernetzten Welt ist der Energiezugang vergleichbar mit Infrastruktur wie Straßen, Wasser oder Internet – nur dass er noch grundlegender ist. Wer günstige Energie bereitstellen kann, sichert sich wirtschaftliche Relevanz und technologische Entwicklungsspielräume.

Deshalb ist auch im Kontext von Bitcoin nicht entscheidend, dass Energie verbraucht wird – sondern wo sie verfügbar ist, zu welchem Preis, und wie effizient sie genutzt wird. Einen ausführlichen Blick auf den Energieverbrauch von Bitcoin und seine Bedeutung findest du auf der nächsten Seite [Bitcoin verstehen]

Ein neues Fundament – für Freiheit, Stabilität und echte Wertaufbewahrung

Die zentralen Eigenschaften von Bitcoin

Bitcoin wurde nicht als Ersatz für bestehende Systeme geschaffen, sondern als Reaktion auf deren strukturelle Schwächen. In einem Umfeld aus Überschuldung, Inflation, geldpolitischen Eingriffen und geopolitischer Instabilität bietet Bitcoin ein neues Paradigma:

Berechenbarkeit statt Manipulierbarkeit

Knappheit statt Ausweitung

Dezentralität statt Zentralmacht

Transparenz statt Intransparenz

Freiheit statt Zugangskontrolle

Sicherheit statt Vertrauensabhängigkeit

Neutralität statt geopolitischer Einflussnahme

 

Bitcoin als Antwort auf finanzielle Repression, Inflation und Instabilität

Bitcoin ist in diesem Kontext kein technisches Spielzeug, sondern ein ökonomisches Gegengewicht. Seine Relevanz entfaltet sich nicht im luftleeren Raum, sondern immer dann, wenn das Vertrauen in bestehende Systeme schwindet: Wenn Geld an Wert verliert, wenn Ersparnisse entwertet werden, wenn Banken wanken oder Politik in die Märkte eingreift. Dann zeigt sich, wie wertvoll ein unabhängiger, stabiler und frei zugänglicher Wertspeicher sein kann.

In einer gesunden Wirtschaft müsste Geld nicht entwertet werden, damit das System funktioniert. Sparen wäre wieder möglich – nicht als Spekulation, sondern als ruhige Vorsorge. Genau das macht Bitcoin so bedeutsam: Es gibt den Menschen die Möglichkeit zurück, Vermögen aufzubauen, ohne dass sie es gegen Inflation verteidigen oder in riskante Märkte verschieben müssen.

Und dieser globale Vertrauensbeweis ist messbar: Mit einer Marktkapitalisierung von über einer Billion US-Dollar gehört Bitcoin heute zu den fünf größten Vermögenswerten der Welt – noch vor Konzernen wie Berkshire Hathaway. Kein anderes Asset in der Geschichte ist so schnell so groß geworden. Von einem experimentellen Projekt im Jahr 2009 hat sich Bitcoin in nur rund 15 Jahren zu einem global anerkannten Wertspeicher entwickelt – schneller als das Internet, Mobiltelefone oder soziale Netzwerke angenommen wurden.

Bitcoin gibt dir Zeit zurück – und die Kontrolle über dein wirtschaftliches Leben

Bitcoin ist der friedlichste Ausweg aus einem zerstörerischen Geldsystem.

 

Bitcoin ist damit mehr als ein digitales Asset – es ist ein Werkzeug der ökonomischen Selbstbestimmung. Es erlaubt jedem, unabhängig von Herkunft, Einkommen oder politischem Umfeld, ein Stück ökonomischer Freiheit zu bewahren.

In einer Welt, in der Freiheit, Eigentum und dessen Wert immer stärker unter Druck geraten, ist Bitcoin nicht nur eine technologische Innovation – sondern ein Prinzip. Und vielleicht sogar die Grundlage für ein Geldsystem, das diese Werte endlich wieder schützt.

 

 

 

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